Habt ihr die Diskussion um die Tagesschau mitverfolgt? Dort wurde statt von Mutter von "entbindende Person" bzw. "gebärende Person" gesprochen. Ich finde das ziemlich übertrieben.
Es geht wohl darum, dass in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung von 2 Frauen die zusammen ein Kind bekommen, beide Mütter sind, aber nur eine - nämlich die "gebärende Person" Anrecht auf Mutterschutz oder so hat. Von daher kann ich das Ganze als Sprache in Gesetzestexten nachvollziehen. Aber im Alltag? Ich bin ein*e Sprachliebhaber*in und interessiere mich für die Entwicklung und den Wandel der Sprache. Ich finde es wichtig, dass die Sprache die Realität und die Vielfalt der Menschen widerspiegelt. Ich bin auch für mehr Gleichberechtigung und Respekt in der Gesellschaft. Deshalb verstehe ich die Motivation und die Ziele der Menschen, die eine Veränderung der Sprache befürworten. Allerdings bin ich nicht immer überzeugt von den Methoden und den Konsequenzen dieser Veränderung. Ich finde manche Formen der geschlechtergerechten Schreibweisen sehr umständlich und schwer lesbar. Auf jeden Fall möchte ich von meinen Kindern Mami und nicht "gebärende Person" genannt werden. Mutter kann ich noch akzeptieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Verwenden von fehlerhafter Sprache nicht still und leise ist, sondern tatsächlich störend sein kann. Wenn jemand eine Sprache verwendet, die falsch oder unangemessen ist, kann dies dazu führen, dass andere sich belehrt oder gar angegriffen fühlen. Wenn jemand zum Beispiel rassistische oder sexistische Begriffe verwendet, kann dies bei anderen Menschen Verletzungen oder Schmerzen verursachen.
Es ist jedoch nicht anti-demokratisch, darauf hinzuweisen, dass bestimmte Sprache unangemessen ist oder Schaden verursachen kann. In einer Demokratie hat jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung, aber gleichzeitig bedeutet das nicht, dass man andere Menschen bewusst verletzen oder diskriminieren darf.
Die Idee, dass "die Mehrheit diesen ideologischen Blödsinn ablehnt", ist jedoch fragwürdig. Es ist wichtig, zu erkennen, dass bestimmte Sprache und Begriffe eine lange Geschichte von Diskriminierung und Unterdrückung haben. Viele Menschen erkennen dies und setzen sich aktiv dafür ein, diese Begriffe aus ihrem Sprachgebrauch zu entfernen. Dies bedeutet nicht, dass jeder einzelne Mensch diese Ansichten teilen muss, aber es ist wichtig, diese Ansichten und Erfahrungen zu respektieren und ernst zu nehmen.
Insgesamt sollte man sich bewusst sein, dass die Verwendung von fehlerhafter Sprache oder diskriminierenden Begriffen nicht nur störend, sondern auch schädlich sein kann. Es ist wichtig, respektvoll und einfühlsam zu kommunizieren, um Verletzungen und Konflikte zu vermeiden. Und in einer Demokratie sollten wir uns bemühen, die Vielfalt der Meinungen und Erfahrungen zu respektieren und zu akzeptieren, ohne andere zu diskriminieren oder zu beleidigen.
