Schwangerschaft und Coronavirus – Was muss man wissen?

Das neuartige Coronavirus schürt eine Angst in der Bevölkerung, von der auch Schwangere nicht verschont bleiben. Die Befürchtung, dass eine Infektion Folgen für ihr ungeborenes Kind haben könnte, lässt sie nicht los. Wie gefährlich Corona für Schwangere tatsächlich ist, wird im Folgenden behandelt.

Ist eine Infektion mit Corona während der Schwangerschaft gefährlich?

Covid-19, wie die aktuelle Form des Coronavirus auch genannt wird, ist noch nicht eingehend erforscht. Wir wissen jedoch bisher, dass Schwangere nicht zur Risikogruppe zählen.
Natürlich ist während einer Schwangerschaft das Immunsystem geschwächt und Schwangere stecken sich daher leichter an. Eine Infektion mit Corona scheint allerdings nach jetzigem Stand bei Schwangeren nicht häufiger in einem schweren Krankheitsverlauf zu enden, als bei anderen Personengruppen. Viel entscheidender ist das Alter und eventuelle Vorerkrankungen. Speziell Personen über 50, welche Herzprobleme oder chronische Lungenerkrankungen haben, stellen eine Risikogruppe dar.
Da der Virus per Tröpfcheninfektion weitergegeben wird, können sich Neugeborene anstecken, wenn die Mutter, bzw. das Klinikpersonal, infiziert ist. Übertragungen im Mutterleib sind bisher nicht beobachtet worden. Da der Erreger noch jung ist, kann dies aber nicht ausgeschlossen werden. Unklar ist außerdem, wie es in einem frühen Stadium der Schwangerschaft aussieht.

Die in Wuhan beobachteten Schwangeren waren alle im dritten Trimester. In diesem kann das Virus offenbar nicht über Nabelschnur oder Fruchtwasser weitergetragen werden. Wie es im ersten oder zweiten Trimester aussieht, ist bisher nicht bekannt.

Coronavirus - in der Schwangerschaft

Was schützt wirklich vor einer Infektion?

Bilder aus China, in denen die Menschen mit Atemschutzmasken herumlaufen, sind noch immer präsent. Diese bieten jedoch keinen sicheren Schutz vor einer Infektion. Am ehesten schützen sie davor, die Krankheit zu verbreiten, wenn der Träger der Maske infiziert ist.
Viel besser ist eine gute Handhygiene. Die Hände sollten dabei 30 Sekunden intensiv eingeseift werden. Für unterwegs eignet sich auch Desinfektionsmittel, vor allem, wenn man nicht verhindern kann, eventuell kontaminierte Gegenstände (Türgriffe, Fahrstuhlknöpfe, Haltegriffe im Bus, etc.) zu berühren. Das Gesicht sollte im Anschluss nicht berührt werden, ehe die Hände gewaschen oder desinfiziert wurden. Auch Körperkontakt, wie Händeschütteln oder Umarmungen, sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Dazu zählt auch, Menschenansammlungen zu meiden und bei offensichtlich kranken Personen einen Abstand von einem Meter einzuhalten.

Was tue ich, wenn ich bereits Kinder habe?

Schwangere, die Kinder im Schul- oder Kindergartenalter haben, stehen vor einem Problem: Die genannten Möglichkeiten, sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, sind in Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Schulen kaum einzuhalten. Kinder nehmen Handhygiene außerdem häufig nicht ernst.
Die gute Nachricht ist, dass Kinder bisher kaum von dem Virus betroffen sind. Weitergeben können sie ihn natürlich dennoch.
Bisher wird nicht dazu geraten, Kinder eigenmächtig aus den Tagesstätten zu nehmen. Auch die allermeisten Schulen in Deutschland sind geöffnet. Wenn die Gefahr steigt, werden diese Einrichtungen rechtzeitig geschlossen werden. Bis dahin reicht es aus, dass die Kinder sich nach dem Heimkommen gründlich die Hände waschen.

Wie erkenne ich eine Infektion und was tue ich dann?

Die allermeisten Infektionen mit Covid-19 verlaufen wie eine milde Erkältung. Es ist daher gut möglich, dass sie gar nicht erkannt wird, weil viele Menschen wegen eines Schnupfens nicht zum Arzt gehen.
Kommt hohes Fieber oder schwerer Husten hinzu, sollte nach Möglichkeit ein Hausbesuch des Hausarztes abgesprochen werden, um eine weitere Verbreitung zu vermeiden.